Schwindel

Die Ursache für Schwindel zu finden und eine passende Behandlung einzuleiten, gehört unter Umständen zu den größten Herausforderungen eines Arztes. Das beginnt schon mit der oftmals erschwerten Anamnese. Viele Patienten können ihre Beschwerden nur schlecht in Worte fassen. Schwindel wird als Drehgefühl, Unsicherheit, Benommenheit, Übelkeit, Sehstörung oder sogar schwarz-vor-den-Augen beschrieben. Der Arzt muss in der Regel sehr gezielt nachfragen um die Symptome einem der Organsysteme zuordnen zu können. Neben körperlichen Beschwerden kommen auch seelische Beschwerden als Auslöser für die Empfindungsstörung in Betracht.

Es gibt unterschiedliche Formen (Schwankschwindel, Drehschwindel, Liftschwindel) und viele verschiedene Ursachen eines Schwindels. Zu den häufigeren zählen der gutartige Lagerungsschwindel, die Neuritis vestibularis, die Vestibularparoxysmie, der Morbus Meniere und auch die basiläre Migräne.

Schwindel wird bei einem Ungleichgewicht der drei eng miteinander verflochtenen neurologischen Funktionssystemen empfunden:

  • Bei Störung des Gleichgewichtssinns (Innenohr (? Eigentlich Labyrinthorgan),Hörnerv, Hirnstamm, Kleinhirn)
  • Bei Störung des visuellen Systems (Augenbewegungen, Hirnstammbahnen)
  • Bei Störung des Körperstellungssinn – z.B. bei einer PNP – (aufsteigende Bahnen der Nerven und des Rückenmarks)

Die ausführliche Anamnese ist wichtig, aus der genauen Schilderung der Beschwerden und der Vorerkrankungen kann oft schon auf eine Schwindelursache geschlossen werden. Drehschwindel, Benommenheits- und Unsicherheitsgefühl können auch durch Durchblutungsstörungen im Gehirn hervorgerufen werden. Diese Beurteilung kann nur durch einen erfahrenen Neurologen vorgenommen werden.

Sehr wichtig hierbei kann auch eine Untersuchung der hirnzuführenden Gefäße mit der Doppleruntersuchung sein, am besten mit der hochmodernen farbcodierten Duplextechnik sowohl der Hals- als auch der Hirngefäße, was wir in unserer Praxis anbieten können.

Mit einer speziellen Technik kann man den Schwindelnerv (N. acusticus) durchmessen (akustisch evozierte Potentiale), das Hirnstrombild (EEG) kann zum Ausschluss einer Hirnfunktionsstörung durchgeführt werden.